#Bauernproteste: Landwirte blockieren Seehäfen in Hamburg und Emden
750 Traktoren im Hamburger Hafen, 3 Konvois fahren gegen 9.30 Uhr in die Stadt ein
Struxdorf, [10.01.2024] – Im Rahmen der laufenden Protestwoche der Landwirte in Deutschland haben Land schafft Verbindung Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. sowie Land schafft Verbindung Niedersachsen-Bremen e.V. einen entschlossenen Protesttag unter dem Motto „Ist der Bauer ruiniert, wird das Essen importiert“ angekündigt. Die Landwirte setzen damit ein deutliches Zeichen gegen die jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung, aber es geht weit darüber hinaus!
Die Landwirte weisen darauf hin, dass die Sicherheit der Lebensmittelversorgung in Deutschland gefährdet ist, da der Selbstversorgungsgrad bereits deutlich unter 90% liegt, Tendenz fallend. Die jüngsten Ereignisse, wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg, haben die Anfälligkeit internationaler Lieferketten verdeutlicht. Die Landwirte appellieren an die Bundesregierung, ihrer Verantwortung bewusst zu werden und Schaden vom Volk abzuwenden.
Um auf die Risiken der zunehmenden Importabhängigkeit aufmerksam zu machen, werden heute die großen Seehäfen in Hamburg, Wilhelmshaven, Bremerhaven und Emden besucht. Die Aktionen in Hamburg und Emden sind angemeldet und genehmigt. In Bremerhaven und Wilhelmshaven haben sich lokale, verbandsunabhängige Landwirte spontan aus Solidarität an den Protesten beteiligt.
Die Zugeständnisse zur KFZ-Steuerermäßigung sollen durch zusätzliche Belastungen der Fischereibranche ausgeglichen werden. „Das lassen wir uns so nicht gefallen. Wir lassen uns nicht spalten!“ Die Fischereibranche gehört mit zur Landwirtschaft. Aus Solidarität zu den Kollegen aus der Fischerei, sind die Hafenstandorten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins zu Protestaktionen aufgerufen. Die Protestaktionen werden zeitgleich mit der Großdemo in Hannover organisiert. Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V. und die angeschlossenen Landesverbände mobilisieren Landwirte und mittlerweile den gesamten Mittelstand. Sie fordern ein Ende der wachsenden Wettbewerbsnachteile auf dem inneneuropäischen Markt, also bei importierten Lebensmitteln.
Das heißt:
– keine innerhalb Europas zu Wettbewerbsnachteilen führenden Steuererhöhungen oder Auflagen, – die Einhaltung deutscher Standards für importierte Waren (Lieferkettengesetz),
– klare Herkunftslandkennzeichnung für landwirtschaftliche Produkte und
– Festlegung von Menge, Preis und Lieferzeit im Vorfeld (Marktrahmenbedingungen).
Alle diese schnell und unkompliziert umsetzbaren Maßnahmen kosten den Staat kein Geld!
Die Landwirte betonen, dass sie nicht nur für ihre Betriebe, sondern auch zum Wohl der Verbraucher auf die Straße gehen. Sie setzen sich für die Produktion regionaler, gesunder Lebensmittel ein und appellieren an die Bevölkerung, gemeinsam für den Erhalt einer nachhaltigen und starken heimischen Landwirtschaft einzustehen.